Lach und Sachgeschichten: Berufe heute.
DER LANDSCHAFTSPFLEGER
Der kleine Junge da, dessen Nase vor lauter Lügen immer länger wird, das ist der
Kai. Aber den kennen wir ja schon. Hallo Kai!
Der Kai hat uns ja schon oft viele schöne Geschichten erzählt, von denen manche sogar,
auch mal 'n Bißchen wahr waren. Heute hat der Kai jemanden dabei, den er uns schon immer
gerne mal zeigen wollte. Seinen Onkel. |
 |
 |
Hallo Onkel von Kai!
Der Onkel von Kai kann uns leider sein Gesicht nicht zeigen. Er wird nämlich per
Haftbefehl gesucht. Jedes mal wenn so 'n Haftbefehl in irgend 'nem Land ausgestellt wird
muß er untertauchen und in 'nem anderem Land seiner Arbeit nachgehen.Der Onkel von Kai
ist nämlich von Beruf Landschaftspfleger. Jetzt fragt Ihr euch sicher: "Was ist das
eigentlich so 'n Landschaftspfleger?"
Und das wollen wir uns jetzt, gemeinsam mal ansehen. |
Ein Landschaftspfleger, das ist, mal ganz einfach gesagt, so was ähnliches wie 'n
Börsenmakler. Allerdings handelt der Landschaftspfleger nicht mit Aktien oder
Wertpapieren, sondern mit politischen Entscheidungen. Die kauft er in einem Land ein und
verkauft sie, natürlich zu einem erheblich höherem Preis, in 'nem anderen.
"Das ist ja ganz einfach!" denkt Ihr jetzt wahrscheinlich, "Das kann ich ja
auch!" Aber so einfach ist das natürlich nicht. Um so 'n Landschaftspfleger zu
werden, da braucht man schon 'ne richtige Ausbildung. Und natürlich jede Menge
Beziehungen.
"Am besten man fängt erst mal klein an." sagt der Onkel von Kai. "Das geht
schon im Kindergarten los. Da hältst Du die Augen und Ohren weit offen. Und immer wenn du
hörst, das da einer was macht was der nicht darf, dann gehst du ganz schnell zur
Kindergartentante und flüsterst ihr ins Ohr: Tante.. Tante! Ich weiß was! Wenn du dann
'nen Schokoriegel kriegst, oder 'ne Tüte Gummibärchen, dann verrätst du's ihr. Sonst
nicht.
Das geht in der Schule dann noch besser. Da kannst du dir dann bessere Noten erkaufen.
Wenn du dann erst mal groß bist, dann mußt du natürlich in die richtige Partei
eintreten. Da mußt du dann zwar erst mal viele Hintern küssen, aber du glaubst ja gar
nicht, was du da alles interessantes erfährst, was du später mal, wenn du dann 'n
richtiger Landschaftspfleger bist gut brauchen kannst. So kriegst du zum Beispiel mit, was
der Onkel Staatssekretär immer mit dem Trenchcoat im Stadtpark treibt, oder was der Onkel
Ministerpräsident mit den kleinen Mädchen macht. Auch warum der Innenminister sich nicht
mehr daran erinnern kann was er vor 1945 gemacht hat, ist unheimlich brauchbar, wenn du
deine ersten Handelsgeschäfte abwickelst.
Am besten du studierst dann erst mal Jura. Die meisten Gesetze haben 'n Hintertürchen.
Wenn mal eins keines hat - macht auch nix! Gesetze kann man ändern. Dazu brauchen die
Onkel Regierenden oft nur 'ne kleine Entscheidungshilfe. Meistens genügt da schon 'n
Bißchen Bimbes. Wenn nicht, dann flüsterst dem "Aufrechten Volksvertreter"
leise ins Ohr: "Pst, Onkel! Ich weiß was!". Merkst du was? Jetzt kannst du die
Informationen, die du vorher mühsam gesammelt hast echt gut brauchen. Natürlich wird
sich der ehrliche Staatsmann davon nicht beeindrucken lassen. Er wird weiterhin standhaft
für seine Meinung eintreten, aber du wirst dich wundern, wie schnell sich diese "in
Bezug auf neu gewonnene Erkenntnisse, den geänderten Erfordernissen" anpasst.
Hat der Onkel erst mal Bimbes von dir genommen, hast du in Zukunft sowieso immer schon
gewonnen.
Wenn du dir diese Tips gut merkst und dann vielleicht auch noch 'n Praktikum bei 'nem
internationalen Waffenschieber machst, dann hast eine glanzvolle Kariere vor dir."
|
Das wichtigste Arbeitswerkzeug des Landespflegers, so verrät uns der Onkel von Kai
noch, ist der berühmte schwarze Koffer. Wohl allen bekannt von Film, Funk und Fernsehen.
Was aber ist da eigentlich alles so drin, in so 'nem Koffer, der dann 'nem Politiker in
dem ebenso berühmten Hinterzimmern übergeben wird?
Das schauen wir uns jetzt mal an. |
 |
 |
<- Da ist natürlich zuerst mal das
da drin. Bimbes. Klar!
Genug von dem Zeug um eine Menge Entscheidungsträger davon süchtig zu machen. Logisch
daß die Preise für den Stoff später in die Höhe schießen. Klasse! So 'n echter
Bimbesjunkie wird dir immer treu ergeben sein. |
 |


|
Neben dem Bimbes, ist der wichtigste Inhalt des Koffers wohl, das große
Polit-Lust-Set. Das wurde von Beate Uschi eigens für Politiker entworfen. Denn je mehr
Spaß so 'n Politiker bei seinem Job hat - desto leichter die Landschaftspflege.
Das große Polit-Lust-Set besteht vor allem mal aus:
<-Einer Anal-Gleitcreme für
Arschkriecher. Schließlich will sich ja keiner einen wunden Hintern holen, wenn da
ständig einer rein kriecht. Darauf kann man sich auch erst mal vorbereiten mit dem
praktischen Analschlegel im beliebten Peter Hinze Design. Das flutscht!->
Natürlich muß so 'n Politiker auch oft verreisen. Zum Beispiel nach Liechtenstein. Dann
will er natürlich auch Spaß haben. Klar! Dafür gibt's dann auch was.
<-Ist eigentlich nur 'n Werbegeschenk von
der Angela, die unbedingt Parteivorsitzende werden will. Da hat sie sich was tolles
ausgedacht, damit die Männer der Partei sie auch ja nicht vergessen.
Schlau von der Angela, was? |
 |
Natürlich ist da noch viel, viel mehr drin in so 'nem Koffer, was so 'nem Politiker
die Entscheidungsfindung leichter macht. Da ist zum Beispiel ein Blanko Flugticket,
ausgestellt von der "West LB Reisen - zu keinen Preisen", weil sich so 'n
Politiker auch ab und zu mal erholen muß. Da braucht er dann das nette Geschenk von der
Angela. Seht ihr?
Dann gibt's da noch die prima Pillen. Rosa farbene, die man die Wähler schlucken läßt
und Weiße. Die weißen schlucken die Politiker selbst. Das sind nämlich die Weisnix
Pillen. Wenn so ein Politiker mal wieder 'ne kleine oder große Schweinerei gemacht hat,
dann schluckt er einfach schnell 'ne Weisnix Pille - und schon hat er alles vergessen und
weis gaaaaaar nix mehr. Klasse diese Pillen. Da hilft dann auch kein Spiegel und kein
Untersuchungsausschuß. Politiker schlucken 'ne Menge dieser Pillen.
Dann gibt's in dem Koffer vom Onkel von Kai, natürlich auch noch tolle Anziehsachen. Ne
schöne weiße Weste ist da drin. Und auch 'n Gürtel. Den kann man vorne wo's alle sehen
immer enger schnallen und hinten wo's keiner sieht, dehnt er sich dabei immer weiter aus.
Politiker achten auf ihre Kleidung.
Dann gibt's da noch 'n Set Nasen zum Wechseln, wenn die eigene vor lauter Lügen so lang
geworden ist, daß sie einen runter zieht, schraubt man sich einfach schwupp di wupp 'ne
neue an.
'N Satz scheinheiliger Gesichter ist da aber auch noch drin, genauso wie 'n Sack voller
Lügen, 'ne Klinge zum über springen lassen, 'n Superkleber, der jeden Hintern fest an
den Sessel klebt und zu guter letzt natürlich noch 'n Schwamm für drüber.
|
Das Neueste und zur Zeit beliebteste Stück aus seinem Koffer aber ist das Bayrische
Verhüteli.
Es ist das zur Zeit wohl Gefragteste. Das benutzen nämlich alle gern, die damit liebäugeln,
es gerne mal mit dem braunen Haiderli zu treiben. (Nicht alle stehen auf das Geschenk der
Angela. Manche treiben es auch gerne mal anders rum.) Damit sie sich dabei nix holen,
ziehen sie sich das Bayrische Verhüterli über.
|

Gesundheit geht auch unseren Staatsmännern über alles.
Auf der antiskeptischen Packung ist der Dauertester im Rechtsverkehr zu sehen, wie er
freudestrahlend das Produkt anpreist. |
Dann erzählt uns der Kai noch, was sein Onkel für die Zukunft plant. Der hat nämlich
wieder mal ein ganz großes Ding am kochen. Nach dem die ehemalige DDR endlich völlig
ausgepresst wurde, will er sie jetzt wieder von der BRD trennen und für 'ne Menge Bimbes
an Milosevic verkaufen. Der hätte dann 'ne Entschädigung, für den Kosovo sagt der Onkel
von Kai. Außerdem könnte dann niemand mehr, Jugoslavien die Aufnahme in die EU
verweigern. Die BRD hätte endlich wieder mehr Geld für spannende militärische
Exkursionen im Ausland und der bayrische Rechtsverkehr würde nicht mehr behindert durch
den Linksdreh roter Socken Marke Gregor.
Der Onkel von Kai denkt in großen Dimensionen.
Wenn der Kai mal groß ist, dann will er auch Landschaftspfleger werden, wie sein Onkel.
Darum übt er auch schon kräftig und fälscht Kassenbons, wenn er von seiner Mutter zum
Einkaufen geschickt wurde. Das Geld vergräbt er dann in einer schwarzen Kassette, wenn
sie in die Schweiz in Urlaub fahren.
"Irgendwann mal ist das ein Rechenschaftsbericht" sagt der Kai mit Überzeugung.
Wir glauben ihm das ausnahmsweise mal und wünschen ihm viel Glück für die Zukunft.
Tschüss Kai!
Und beim nächsten mal, da will der Kai uns seinen großen Bruder vorstellen. Der ist
nämlich Buchmacher und bewirbt sich gerade um das Amt des CDU Schatzmeisters.
written by Jörg
|